Maßschneider

Bildungsprofil
Maßschneider und Maßschneiderinnen arbeiten vorwiegend in handwerklichen Maßschneider-Betrieben, Theater-schneidereien oder auch im Textil-Einzelhandel. Dabei ist sowohl eine Ausbildung mit dem Schwerpunkt Damen-oberbekleidung als auch mit dem Schwerpunkt Herrenoberbekleidung möglich. Ihre Arbeitsbereiche umfassen die Beratung von Kunden und Kundinnen über geeignete Modelle, Schnitte, Farben und Stoffe, das Erstellen von Schnittbildern und das Zuschneiden von Bekleidungsstücken. Sie fertigen Bekleidungsstücke an, führen Passform-kontrollen durch und verbessern ggf. die Passform von Bekleidungsstücken. Darüber hinaus verändern und reparieren sie Bekleidungsstücke.
Weitere Information zur Ausbildung: BIZ.de Rahmenlehrplan


Eingangsvoraussetzungen
Voraussetzungen für die Aufnahme in diesen Bildungsgang sind die Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht und der Nachweis über ein Berufsausbildungsverhältnis. Grundsätzlich ist keine bestimmte Schulbildung als Zugangs-voraussetzung vorgeschrieben. Viele Ausbildungsbetriebe erwarten jedoch den Hauptschulabschluss.


Ausbildungsdauer
Die Ausbildung zum Maßschneider/zur Maßschneiderin findet in Betrieben des Bekleidungshandwerks statt und dauert insgesamt 3 Jahre. Neben der Möglichkeit, direkt einen Ausbildungsvertrag zum Maßschneider/zur Maß-schneiderin über 3 Jahre zu unterzeichnen, besteht auch die Möglichkeit, nach einer zweijährigen Berufsausbildung zum Änderungsschneider/zur Änderungsschneiderin eine einjährige Aufbauausbildung zum Maßschneider/zur Maß-schneiderin zu ergänzen. Die Ausbildung endet mit der Gesellenprüfung vor der HWK. Informationen zur Ausbildungs-verkürzung erhalten Sie von der HWK. Die Prüfung enthält Themen der betrieblichen und schulischen Ausbildung. Der Berufsschulunterricht findet im ersten Ausbildungsjahr an zwei Tagen und im zweiten und dritten Ausbildungsjahr an einem Tag in der Woche statt.


Inhalte der schulischen Ausbildung
Allgemein bildender Unterricht: Deutsch, Englisch, Politik, Sport, Religion
Fachunterricht wird nach dem aktuellen Rahmenlehrplan in Lernfelder gegliedert. Diese werden in Lernsituationen handlungsorientiert unterrichtet. Die Lernfelder sind:
1. Ausbildungsjahr
Lernfeld 1: Auswählen eines Werkstoffes für ein einfaches Bekleidungsstück (40 Std.)
Lernfeld 2: Nähen eines Kleinteiles (80 Std.)
Lernfeld 3: Bügeln eines Werkstückes (80 Std.)
Lernfeld 4: Zuschneiden von Werk- und Hilfsstoffen (40 Std.)
Lernfeld 5: Konstruieren einer Bekleidungsgrundform (80 Std.)
2. Ausbildungsjahr
Lernfeld 6: Einarbeiten von fertigungstechnischem Zubehör in ein Bekleidungsstück (80 Std.)
Lernfeld 7: Gestalten von Kleinteilen (40 Std.)
Lernfeld 8: Abwandeln von Bekleidungsgrundschnitten (40 Std.)
Lernfeld 9: Fertigen eines Großstückes (80 Std.)
Lernfeld 10: Verändern und Aufarbeiten von Bekleidung (40 Std.)
3. Ausbildungsjahr
Lernfeld 11: Gestalten von Großstücken (40 Std.)
Lernfeld 12: Entwerfen von Bekleidung (80 Std.)
Lernfeld 13: Konstruieren und Abwandeln von Grundschnitten für Großstücke (80 Std.)
Lernfeld 14: Qualität sichern bei der Fertigung von Kombinationen und Gesellschaftskleidung (80 Std.)


Perspektiven
Im Anschluss an eine Berufsausbildung zum Maßschneider/zur Maßschneiderin kann der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit erfolgen. Hierzu empfiehlt sich die Ablegung der Meisterprüfung im Handwerk. Darüber hinaus sind aber auch eine Fort- und Weiterbildungen als Techniker/in der Fachrichtung Bekleidungstechnik oder Techniker/in für Betriebswissenschaft möglich. Die Fachoberschule Gestaltung bietet Ihnen die Möglichkeit, im Anschluss an die Berufsausbildung die Fachhochschulreife zu erwerben. Mit der Fachhochschulreife steht Ihnen auch ein Studium an einer Fachhochschule (FH) offen, (z. B. Modedesign oder Dipl.-Ingenieur/in Bekleidung).


Schulische Ausstattung
Der Berufsgruppe Maßschneider/in steht neben einem Multifunktionsraum für gestalterische Arbeiten auch ein Rech-nerraum mit aktuellen Programmen zur Schnittkonstruktion zur Verfügung. Die gemeinsame Ausbildung artverwandter Bekleidungsberufe, wie Änderungsschneider/innen, Modenäher/innen und Modeschneiderinnen, ermöglichen perso-nelle Synergien, Kooperationen und gemeinsame Projekte, die sowohl die Bekleidungsfertigung in der Industrie als auch im Handwerk beinhalten.