Fahrzeuglackierer

Bildungsprofil
Fahrzeuglackierer/innen lackieren und bearbeiten Fahrzeuge und Aufbauten jeglicher Art, Industriefertigteile und viele andere Objekte im Kundenauftrag. Bei der klassischen Fahrzeuglackierung führen sie vielfältige Arbeiten zur Karosserieinstandsetzung, Untergrundvorbereitung, Fahrzeugteil- oder Volllackierung sowie Metallic- und Sonderlackierung aus. Wichtige Aufgabengebiete sind die Entfernung von Korrosionsschäden, das Ausbeulen von Fahrzeugteilen sowie das Aufbereiten von kleineren Fehlstellen (Spotrepair), die Hohlraumversiegelung und die Folienbeschriftung- bzw. Beschichtungen. Fahrzeuglackierer/innen führen ihre Arbeiten selbständig und kundenorientiert in der Lackierwerkstatt allein oder im Team aus. Aufgrund der seit 2010 europaweit verbindlich geltenden VOC-Emissionsrichtlinie dürfen Fahrzeuglackierer/innen nur noch ökologisch verträgliche, weniger gesundheitsbelastende, auf Wasserlacktechnologie basierende Lackiersysteme verarbeiten.
Weitere Informationen zur Berufsausbildung bietet u.a.: http://berufenet.arbeitsamt.de


Eingangsvoraussetzungen
Voraussetzung für die Aufnahme in diesen Bildungsgang ist der Nachweis über ein Berufsausbildungsverhältnis. Die Anmeldung erfolgt nur über den Ausbildungsbetrieb, der das Anmeldeformular auf dieser Homepage nutzen kann.

 

Ausbildungsdauer
Der Beruf Fahrzeuglackierer/in ist gemäß Handwerksordnung ein anerkannter Ausbildungsberuf mit einer Ausbildungsdauer von drei Jahren. Diese endet mit der Gesellenprüfung, die vor Ort im Auftrag der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland von den Maler- und Lackiererinnungen Osnabrück oder Melle durchgeführt wird. Die Prüfung umfasst im fachtheoretischen Teil die Prüfungsbereiche Beschichtungstechnik und Gestaltung, Instandsetzung und Instandhaltung sowie den Prüfungsteil Wirtschafts-/ Sozialkunde. Die fachpraktische Prüfung beinhaltet die Umsetzung einer praktischen Arbeitsaufgabe und die Durchführung eines Fachgespräches. Durch eine erfolgreiche Abschlussprüfung (mindestens ausreichende Leistungen im fachtheoretischen und im fachpraktischen Teil) kann der Realschulabschluss erworben werden.
Informationen zur Ausbildungsverkürzung erteilen die Ausbildungsberater der Handwerkskammer.


Inhalte der schulischen Ausbildung
Der Berufsschulunterricht findet im ersten Ausbildungsjahr an zwei Tagen und ab dem zweiten Ausbildungsjahr an einem Tag pro Woche statt. Der berufsübergreifende Unterricht umfasst die allgemein bildenden Fächer Deutsch, Politik, Sport, Religion. Die Inhalte des handlungsorientierten Fachtheorieunterrichts orientieren sich an der aktuellen Verordnung über die Berufsausbildung zum/zur Fahrzeuglackierer/in bzw. dem aktuellen Rahmenlehrplan:
1. Ausbildungsjahr
Lernfeld 1: Metallische Untergründe bearbeiten (60 Unterrichtsstunden)
Lernfeld 2: Nichtmetallische Untergründe bearbeiten (80)
Lernfeld 3: Oberflächen und Objekte herstellen (100)
Lernfeld 4: Oberflächen gestalten (80)
2. Ausbildungsjahr
Lernfeld 5: Erstbeschichtungen ausführen (80)
Lernfeld 6: Instandhaltungsmaßnahmen ausführen (60)
Lernfeld 7: Reparaturlackierungen ausführen (60)
Lernfeld 8: Objekte gestalten (80)
3. Ausbildungsjahr
Lernfeld 9: Lackierverfahren anwenden (80)
Lernfeld 10: Design- und Effektlackierungen ausführen (80)
Lernfeld 11: Oberflächen aufbereiten (60)
Lernfeld 12: Mobile Werbeträger gestalten (60)


Perspektiven
Nach erfolgreicher Gesellenprüfung bieten sich vielfältige Weiterbildungsangebote an: Fahrzeuglackierermeister, staatlich geprüfter Farb- und Lacktechniker, Betriebswirt im Handwerk. Zudem ermöglicht der Besuch der Fachoberschule Gestaltung den Erwerb der Fachhochschulreife, die zu einem fachgebundenen Studium an einer Fachhochschule (z. B. Design) berechtigt.


Schulische Ausstattung
Fachpraktische Airbrush- und Lackierarbeiten können in den Fachpraxisräumen (u.a. Malerwerkstatt inkl. Spritzstand) umgesetzt werden. Der Fachbereich Farbtechnik verfügt zudem über einen EDV-Raum (Windows-PC), in dem Gestaltungsarbeiten mit aktuellen Programmen zur Text- und Bildbearbeitung für die praktische Ausführung geplant und umgesetzt werden können.