15. Juni 2021

Benefiz-Projekt 2021

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ – So steht es im Artikel 1 des Grundgesetzes. Aber was bedeutet dieser Satz ganz konkret?

 

Die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales (VFQ19C2) haben sich im Religionsunterricht mit diesem Thema beschäftigt.

 

Sie nahmen dabei am länderübergreifenden »Benefizprojekt 2021 – Die Würde des Menschen ist unantastbar« teil.

 

Hier berichten sie davon und erzählen, was ihnen bei diesem Thema ganz persönlich wichtig geworden ist.

 

Religionslehrer Dr. Arthur Manukyan

 

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Doch was ist das genau, diese Würde? Und warum ist sie denn überhaupt unantastbar? Mit diesem Thema beschäftigten sich meine Klasse und ich im Rahmen des Religionsunterrichtes. Viele verschiedene Meinungen, einige Diskussionen und der starke Wille, mehr über die Menschenwürde zu erfahren, begleiteten uns auf unserem Weg. 

Der Mensch als das Ebenbild Gottes, Freiheit, Religion und vieles mehr wurde besprochen, hinterfragt und diskutiert. 

Nikolina Milakovic

 

 

Nach Immanuel Kant besitzt ein Mensch seine Würde immer. Egal welche Religion, Sexualität oder welches Geschlecht ein Mensch hat, er ist niemals mehr oder weniger Wert als seine Mitmenschen. 

Respekt, Achtung und Schutz gelten für alle Menschen gleichermaßen. 

Mira Mandler  

 

 

In den Unterrichtsstunden wurde mir deutlich, dass Gerechtigkeit und somit auch Frieden auf der Erde, ausschlaggebend für die Würde des Menschen sind. Hier in Deutschland ist die Menschenwürde Teil des Grundgesetzes, aber das ist noch lange nicht Normalität. 

Kimberly Schmidt

Passend zu unserem Thema „Menschenwürde“ haben wir uns dem Projekt von John McGurk angeschlossen. Sein Plan ist es mit selbstgemachten Kreuzen von Schüler*innen in ganz Osnabrück zu einem Massengrab in Irland zu laufen. 

Mira Mandler  

 

 

Wir trafen John McGurk und er erzählte von seiner Geschichte: John McGurk war ein kleiner Junge aus Schottland und hatte selber eine schwere Vergangenheit. Doch sein Wille und sein Glauben ermutigten ihn. Er fing an, Spendenmarathons für Kinder in Not zu laufen. 

Nikolina Milakovic

In einem Kinderheim in Tuam, Irland wurde laut Berichten ein Massengrab entdeckt. 

800 Kinderleichen wurden in einen Abwassertank geworfen. 

800 Kinder, die nichts dafürkönnen, dass sie in diesem Kinderheim landeten. 

800 Kinder, deren Schicksal besiegelt war noch bevor sie geboren waren. 

Grauenhafte Vorstellung, oder? 

Ebenso grauenhaft auch die Tatsache, dass Tuam nicht das einzige Kinderheim war, das unter diesen Umständen geführt wurde. 

Elena Steffen

 

 

Das Heim, welches als ‚The Home‘ von den Bewohnern Tuams bezeichnet wurde, war von 1925 bis 1961 von der katholischen Kirche betrieben worden. In dieser Zeit lebten dort Tausende Frauen, welche nichteheliche Kinder geboren hatten. Über das, was dort passierte, sprach niemand. 

Doch als die irische Regierung die Genehmigung zur systematischen Ausgrabung bekam, weil man dort vor einiger Zeit Skelette fand, wurde einige Zeit später klar, dass dort unterirdische Kammern mit weiteren menschlichen Überresten waren, größtenteils von Babys. 

Marie Gillich

Ich habe unter anderem ein Kreuz für ein Kind gemalt, das einen Tag nach mir Geburtstag hätte. Ich habe mir Gedanken über dieses Kind gemacht. Ihr Name ist Catherine Teresa Kearns, geboren am 16.06.1947, sie wäre jetzt 74 Jahre alt aber ist jedoch mit zwei Jahren gestorben. 

Was sie alles erreicht hätte und was sie zu unserer Welt zugesteuert hätte wäre bestimmt fantastisch gewesen, doch leider hat sie keine Chance gehabt. 

Sophia Bergmann  

 

 

Die Geschichte hat mich zunächst einmal mitgenommen und sobald wir dann mit John McGurk geredet hatten, ergriff mich auch seine Geschichte. Was er alles schon durchmachen musste, aber dennoch die Kraft gefunden hat, etwas in der Welt verändern zu wollen und dies auch durchzuziehen, hat mich stark beeindruckt. 

Sein Projekt, den Kindern in Tuam eine „Bestattung“ zu ermöglichen bzw. ihnen ein Namen und „Grabmal“ zu schenken, um den Kindern ein kleines Stück ihrer Menschenwürde zurückzugeben, ist meiner Meinung nach ein bemerkenswertes Projekt. 

Vanessa Markus

Mir gefällt der Gedanke eines Tages in einer Welt zu leben, wo sich jeder auf seine Würde berufen kann und dieser gute Ansatz in die Tat umgesetzt wird.

Mira Mandler

 

Ich wünsche mir dass jeder Mensch dieselben Rechte hat, denn die Würde des Menschen ist wertvoll.

Selina Rosenbohm

 

Der Religionsunterricht hat mir gezeigt, wie dankbar ich sein kann, frei zu sein, denn meine Menschenwürde ist unantastbar.

Nikolina Milakovic

 

Mir gefiel das Projekt Menschenwürde sehr, da ich es super interessant fand und es mich glücklich gemacht hat, den toten Kindern und Babys ein Stück Würde nach ihrem Leben dazulassen und ihnen zu zeigen, dass sie uns, Gott und der Welt nicht völlig egal sind und dass sie einen großen Wert besitzen. 

Luana-Kim Röben

Im Unterricht haben wir gelernt, was Menschenwürde bedeutet. Es bedeutet, Rücksicht auf andere zu nehmen, ihnen Freiheiten zu lassen und sie dir zu nehmen, zu lieben und geliebt zu werden. Es bedeutet alles, was wir brauchen, um gut, glücklich und zufrieden, also in Würde, zu leben.

 

Die Würde des Menschen ist unantastbar und jeder Mensch ist unter Gott gleichwertig, so kennen wir es auch aus dem deutschen Grundgesetz und der Bibel.

Dennoch nehmen wir es uns heraus, Menschen zu unseren Gunsten auszubeuten, zu diskriminieren und zu schänden. Auch unsere Vergangenheit ist von Gräueltaten geprägt, sowohl die Religion als auch der Staat sind Täter grausamster Taten.

 

Wieso haben die Menschen nicht aus ihren Fehlern gelernt? Wieso gibt es nicht auf der ganzen Welt die gleichen Rechte für alle? Wieso leben wir in einer Welt, wo jeder sich selbst am meisten wert ist? Und wieso kann oder will niemand etwas ändern!?

Luca Fernandes Haverkamp