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Bautechnik
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03. September 2025
Laserscanning mit der Abschlussklasse Vermessungstechnik

Am 26. August 2025 bekamen wir, die Abschlussklasse der Vermessungstechniker:innen, Besuch von Herrn Schüttlöffel, einem Vertriebsmitarbeiter der Firma RIEGL. Im Rahmen seines Besuchs stellte er uns den VZ-600i, einen hochmodernen 3D-Laserscanner, vor.
Die Firma RIEGL hat ihren Hauptsitz in Niederösterreich und betreibt weltweit zahlreiche Standorte. Die gesamte Produktion erfolgt jedoch ausschließlich in Österreich.
Zum Einstieg zeigte uns Herr Schüttlöffel ein beeindruckendes Video, das Laserscan-Arbeiten im alten Elbtunnel in Hamburg dokumentierte. So erhielten wir einen ersten Eindruck von der Technologie.
Anschließend durften wir selbst aktiv werden und unser Schulgebäude vermessen. Das Scannen mit dem VZ-600i verlief erstaunlich schnell, ein einzelner Scanvorgang dauerte im Durchschnitt nur 30 bis 40 Sekunden. Bei maximaler Reichweite von bis zu 1.000 m erhöht sich die Scanzeit auf ca. sechs Minuten. Insgesamt haben wir 62 Standpunkte aufgenommen, wobei einer davon auf die volle Reichweite eingestellt wurde.
Ein interessantes Detail: Der Scanner nimmt nicht nur Punktwolken auf, sondern erstellt auch Bilder, in denen Gesichter automatisch unkenntlich gemacht werden – Datenschutz ist also mitgedacht.
Besonders spannend: Wir durften den Laserscanner eigenständig bedienen und ihn von Standpunkt zu Standpunkt versetzen. Zusätzlich wurden drei Messpunkte per GNSS erfasst, um die Daten später georeferenzieren zu können. Zwar verfügt der Scanner über eine integrierte GNSS-Antenne, deren Genauigkeit liegt jedoch lediglich bei rund zwei Meter, daher die Ergänzung durch externe Messungen.
Nachdem wir das Schulgebäude von außen vollständig erfasst hatten, ging es ins Innere. Durch das Offenhalten der Türen konnten die Innen- und Außenscans miteinander verknüpft werden, sodass ein durchgängiges 3D-Modell entstand.
Zurück im Klassenraum werteten wir die gesammelten Daten aus. Die zugehörige Software verfügt über zahlreiche KI-gestützte Funktionen, die die Bearbeitung deutlich vereinfachen.
Während die Software rechnete, erfuhren wir noch mehr über das Unternehmen RIEGL, beispielsweise über Laserscanner, die an Drohnen oder Helikoptern montiert werden oder sogar Oberflächen unter Wasser erkennen können.
Am Ende konnten wir die fertige Punktwolke unseres Schulgebäudes betrachten. Dank KI waren störende Objekte wie Autos oder Personen bereits automatisch markiert und konnten mühelos ausgeblendet werden.
Leider reichte die Unterrichtszeit nicht aus, um tiefer in die Auswertung einzusteigen. Dennoch war der Besuch von Herrn Schüttlöffel für uns alle äußerst interessant und lehrreich. Er nahm sich Zeit für unsere Fragen und vermittelte einen spannenden Einblick in aktuelle Vermessungstechnologien.
Ein großes Dankeschön an Herrn Schüttlöffel für seine Zeit und die anschauliche Präsentation!