„Dreams come true when you work for it!“ oder Über ein Musikprojekt, in dem es um viel mehr ging, als nur um Musik

Sie kommen aus 9 verschiedenen Ländern, haben unterschiedliche Muttersprachen und auch ihre Berufswünsche sind sehr vielfältig.

 

Aber eines hat sie alle geeint: ALLE haben den Neuanfang in Deutschland gemeistert.

 

15 Schülerinnen und Schüler unserer Schule stellten sich einer besonderen Herausforderung: Die Mädchen und Jungen der Sprachintegrationsklassen schrieben einen Text für einen eigenen Song. Nach fünf Tagen intensiver Arbeit entstand ein professionell abgemischter Song samt passendem Musikvideo.

 

Im Rahmen des Präventionsangebotes der Schulsozialarbeit hat unser Kooperationspartner, die "Respekt Coaches" der Caritas, das Projekt „Rapflexion“ organisiert. Professionelle Unterstützung bekamen sie durch den Rapper Carlos Zamora und den Filmemacher Max Edel.

 

Ziel des Projektes war die Förderung der Selbstkompetenzen. Dafür wurde von den Jugendlichen Zuverlässigkeit, Kritikfähigkeit und zielorientiertes Arbeiten gefordert. In diesem Projekt spiegelte sich erneut sowohl die sprachliche als auch die kulturelle Vielfalt in unseren Sprachintegrationsklassen wider: Gerappt und gesungen wurde auf Deutsch, Russisch, Litauisch, Indonesisch, Albanisch und Englisch. Alle Jugendlichen haben sich in ihren Songtexten mit den Themen Anerkennung, Respekt und Gerechtigkeit auseinandergesetzt, die eben auch aus ihrer oft leidvollen Biografie negativ besetzt sind.

Die Schüler*innen reflektierten durch das Songwriting ihre persönlichen Erfahrungen und fanden durch den Rap - mit Wortzeilen wie in der Überschrift zitiert – zu neuem Selbstbewusstsein und einer gestärkten Persönlichkeit. „Der Anfang war hart. Neue Sprache, neues Land. Neue Menschen kennengelernt, man fängt von vorne an“, waren die ersten Textzeilen der 18-jährigen Shpresa aus Nordmazedonien. Dass der Weg der 16- bis 19-Jährigen nicht immer einfach war, belegen auch Zeilen wie: „Wir hatten Angst vor dem, was kommt“ oder „So viele Steine auf meinem Weg und ich war oft verletzt“. Aber am Ende sind es Textzeilen wie „Wir legen los, lassen alles hinter uns, was uns bremst“, die ein Beleg für den Erfolg des Projektes und die identitätsstärkende Kraft von Musik und Gesang sind.

 

Das Projekt fand im Rahmen des Programms "Respekt Coaches" statt, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Daher möchte ich Marcel Seifert und Thorsten Blender als "Respekt Coaches" für die Organisation und Begleitung und nicht zuletzt Finanzierung des Projektes ganz herzlich danken.

Gleichzeitig möchte ich auch dem Lehrerteam der Sprachförderklassen, das sich immer wieder offen für solche Projekte zeigt und ihre Schüler*innen vom Unterricht freistellt, danken.

 

Martin Molan, Schulsozialarbeit

 

Der Song als auch die Interviews können unter nachfolgendem Link als auch direkt über YouTube (rapflexion 2022) abgerufen werden:

www.caritas-os.de/rapflexion2022