11. Dezember 2018

Ein außergewöhnlicher Veranstaltungsort für eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Begegnung: Tischler meets Bauhaus.

Im Akzisehaus des Osnabrücker Museumsquartiers begrüßte Am Dienstag, 4. Dezember Frau Waike-Koormann als Kuratorin für klassische Moderne interessierte Gäste, Ausbilder, Lehrer, Schüler und nicht zuletzt die Tischler-Auszubildenden des 3. Ausbildungsjahres zu einer Auftaktveranstaltung.

© BSZW Foto
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Anlass ist das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses – der „Talentschmiede der Moderne“. Im Rahmen der Gesellenprüfung im Tischlerhandwerk wagen die Tischler-Innung Osnabrück, das Berufsschulzentrum am Westerberg, das Museumsquartier und die Universität Osnabrück ein ungewöhnliches Kooperationsprojekt.

Die Prüflinge sollen sich bei ihrem Tischler-Gesellenstück 2019 an der Idee des Bauhauses von Walter Gropius – „Kunst und Handwerk zusammenzuführen“ – orientieren. Die Ergebnisse werden im kommenden Sommer im Felix-Nussbaum-Museum der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Euer Arbeitsstück kann im Museum stehen“

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Für Ludger Schimmöller und Susanne Sökeland von der Tischler-Innung Osnabrück stehen mit dieser Aussicht vor allem die öffentlichkeitswirksame Wertschätzung der handwerklichen und gestalterischen Arbeit des Tischlers und die damit verbundene Werbung für den Beruf in den Vordergrund. Die beiden Innungsmeister bedankten sich schon vorab bei den verantwortlichen Lehrkräften des Berufsschulzentrums und betonten die gute Zusammenarbeit mit der Berufsschule, ohne die dieses Projekt nicht möglich wäre.

GTA holt die Bauhaus-Idee in die Gegenwart

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Parallel zur handwerklichen Tischler-Prüfung arbeiten Schüler und Schülerinnen der  Berufsfachschule Gestaltungstechnischen Assistenten des BSZW in diesem Schuljahr unter der Leitung von Fachlehrerin Corinna Komarnicki ebenfalls am Projekt „Tischler meets Bauhaus“.Für die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes stehen die Entwicklung eines Projekt-Logos, die Gestaltung von Plakaten, Einladungskarten und das Layout für die Broschüre mit den Gesellenstücken auf dem Stundenplan der angehenden Gestalter und Gestalterinnen. Auch hier steht das Designkonzept des Bauhaus, wenn auch in moderner Weiterentwicklung im Vordergrund. Das offizielle Logo – ein Gestaltungsarbeit von Nicole Fischer – und die ersten Plakatentwürfe konnten die Schüler an diesem Abend erstmals der Öffentlichkeit vorstellen.

Garderobe oder Schreibtisch – Lass Dich überraschen!

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Seit einigen Jahren bietet der Fachbereich Holztechnik in Zusammenarbeit mit dem Prüfungsausschuss zur Vorbereitung auf die Gesellenprüfung Workshops im Berufsschulzentrum an. In diesem Jahr  – so erläuterte Teamleiter Osterheider – wurde dieses Angebot mit Blick auf die Bauhaus-Thematik um einen Gestaltungsworkshop ergänzt.

Im Berufsschulunterricht erweiterten die Auszubildenden mit einem eigens in der schulischen Werkstatt hergestellten Holz-Baukasten ihr räumliches Vorstellungsvermögen und lernten, damit kreative Lösungsansätze für ein zukünftiges Möbelstück zu entwickeln.

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Fachlehrer Bernd Busse und Maja Möhlenkamp, Studentin der Universität Osnabrück stellten das Konzept und die verschiedenen unterrichtlichen Arbeitsschritte vor, bevor dann einige Auszubildende die Ergebnisse ihrer Entwufsarbeiten dem sichtlich beeindruckten Publikum vorstellten. 

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Beim abschließenden Rundgang konnte sich das Publikum ein genaueres Bild vom spielerischen, kreativen Umgang mit dem Viso-Plan-System und den Unterrichtsergebnissen der zukünftigen Tischler machen.

Wir sind schon jetzt gespannt auf die Vorstellung der Gesellenstücke im Sommer 2019!

 

Wilhelm Beermann (Öffentlichkeitsarbeit)